Ditzingen. Zwei Wochen nach den Degendamen sind nun auch die Herren der TSF Ditzingen aus dem Deutschlandpokal ausgeschieden, und wie 14 Tage zuvor erwies sich auch diesmal der Heidenheimer SB als Stolperstein. Die Ditzinger Fechter verloren ihre Drittrunden-Begegnung am Mittwochabend in eigener Halle mit 39:45 Treffern und verpassten somit den Einzug ins Achtelfinale.

Es war ein lange überaus spannender Pokalkampf, in dem sowohl Ditzingen als auch Heidenheim mehrmals um einige Treffer in Führung ging. Doch jedesmal schmolz der Vorsprung wieder dahin. Mit 15:11 lag Ditzingen nach drei von neun Gefechten in Führung, 18:20 für Heidenheim hieß es nach dem vierten Duell, ein weiteres Gefecht später lag erneut Ditzingen mit 23:22 knapp in Front und nach sechs Gefechten, mithin zwei Dritteln des gesamten Matches, war man wieder bei 26:26 Gleichstand angekommen.

Moritz Willrett focht in seinem dritten und letzten Gefecht, das er gegen Roland Lohmiller bestritt, wieder eine leichte Führung für Ditzingen heraus und übergab nach Ablauf der dreiminütigen Gefechtszeit ein 32:30 an Ronald Shapiro. Dieser hielt in einem packenden und wechselvollen Duell gegen Rainer Schünke einen knappen Vorsprung, mit 36:35 nahm Fabian Heuer das Schlussgefecht gegen Florian Maunz auf.

Doch der Heidenheimer setzte die ersten beiden Treffer und hielt Ditzingens Schlussfechter danach erfolgreich auf Distanz, gestattete Florian Heuer kaum Chancen für eine erfolgreiche Attacke. Und wenn der Ditzinger, dem zusehends die Zeit davonlief, doch einen Angriff wagte, wurde er entweder auspariert und kassierte die Riposte. Oder es gelang lediglich ein gleichzeitiger Treffer, wodurch beide einen Punkt zugesprochen bekamen, was freilich nur dem in Führung liegenden Florian Maunz nützte.

Nur wenige Sekunden waren noch auf der Uhr, als der Heidenheimer mit einem weiteren Doppeltreffer zum 39:45-Endstand den Sieg für die Gäste eintütete und seine Mannschaft ins Achtelfinale brachte. Für die TSF Ditzingen ist der Deutschlandpokal für diese Saison damit beendet, die Heidenheimer Teams kämpfen in der kommenden Runde um die Teilnahme am Finalturnier, das am 1. Juni in Alsfeld (Hessen) stattfindet.

Eislingen/Fils. Bruno Kachur nimmt sowohl mit dem Degen als auch dem Florett Kurs auf die Veteranen-Weltmeisterschaft in Kairo (Ägypten). Der (noch) 69-Jährige von den TSF Ditzingen gewann in Eislingen an der Fils beim ersten von drei Qualifikationsturnieren beide Ü70-Wettbewerbe. Silber gewann Igor Borrmann im Degen Ü60, Rang drei belegte Uschi Willrett ebenfalls im Degen Ü60. In der WM-Qualifikation stehen den Veteranen noch die Internationalen Hessischen Meisterschaften Ende März in Kassel sowie das „Wappen von Hamburg“ Anfang Mai bevor.

Mancher muss sich an die neue Bezeichnung der bisherigen Senioren-Altersklasse noch gewöhnen. Angelehnt an das international verwendete französische „veterans“ werden die Ü40-Fechter nun auch in Deutschland „Veteranen“ genannt. Die bisherigen „Aktiven“ ab 17 Jahren, die international unter „senieurs“ laufen, bekommen analog dazu ab der kommenden Saison auch hierzulande die Bezeichnung „Senioren“.

Aber ebenso als Veteran bleibt Bruno Kachur für die TSF Ditzingen ein Erfolgsgarant, und das auch in der Ü70-Klasse, in der der Ditzinger bereits anzutreten hatte, da die WM im Oktober nach seinem 70. Geburtstag stattfindet. Im Florett-Finale setzte Kachur sich hauchdünn mit 9:8 Treffern gegen Hanns Prechtl vom Nürnberger FC durch, Platz drei teilten sich die beiden Halbfinalisten Jürgen Scholz (Pulheimer SC) und Vladimir Chubarov (Darmstädter FC), den Kachur mit 10:6 bezwungen hatte. Mit dem kam es tags darauf abermals zum Finalduell zwischen Bruno Kachur und Hanns Prechtl, das der Ditzinger deutlich mit 10:3 für sich entschied. Im Halbfinale hatte Kachur mit 10:5 Treffern Gerd Oswald (USC München) bezwungen, der sich Rang drei mit Rudolf Künstler (VfB Friedrichshafen) teilte.

Igor Borrmann musste sich in der Ü60-Degenkonkurrenz erst im Finalkampf mit 2:6 gegen Volker Fischer, den Mannschafts-Olympiasieger von 1984 und Einzel-Weltmeister von 1987 vom FC Tauberbischofsheim geschlagen geben. Im Halbfinale hatte Igor Borrmann mit Achim Bellmann von Bayer Leverkusen einen nicht minder prominenten Namen aus dem Turnier geworfen. Bellmann war 1985 gemeinsam mit Volker Fischer, Arnd Schmitt, Alexander Pusch und Thomas Gerull Mannschafts-Weltmeister mit dem Degen und ein Jahr zuvor in Los Angeles Olympia-14. im Modernen Fünfkampf.

Über den geteilten dritten Platz im Degen Ü60 freute sich Uschi Willrett trotz ihrer 7:10-Halbfinalniederlage gegen Karin Jansen (TK Hannover), die anschließend im Finalkampf gegen Dagmar Fischer (USC München) mit 5:10 unterlag. Mit der Ditzingerin Willrett stand Margaretha Dresen-Kuchalski (Bayer Leverkusen) auf der Bronze-Treppchenstufe.

Tanja Maier belegte für Ditzingen im Degen Ü40 den siebten Platz, den Turniersieg sicherte sich Judith Stihl (SV Waldkirch). Ein Top-Ten-Platz gelang auch Monika Willrett als Zehnte im Degen-Wettbewerb Ü50, den Renate Alles (TSG Friesenheim) für sich entschied.

Auf WM-Kurs ist auch der frühere Ditzinger Michael Flegler, der seit einigen Jahren in Backnang lebt, inzwischen auch für die TSG Backnang ficht und den Degen-Wettbewerb Ü40 durch einen 10:5-Finalerfolg gegen Rainer Rauch (TK Hannover) für sich entschied.

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