Ein Gefecht ist zu Ende, wenn der letzte Treffer gesetzt ist. Nach diesem Motto haben die Ditzinger U17 Fechterinnen Annika Amler und Clara Szalay bei der 15. Chalenge Mondial d‘Escerime in Grenoble Ende November um jeden Treffer gerungen. In der ehemaligen Eissporthalle Clémenceau konnte Annika mit Platz 40 im Damendegenwettbewerb unter 195 Fechterinnen als beste Deutsche erneut ihre starke Stellung innerhalb des deutschen Teams verteidigen. Clara hat sich mit Platz 128 einen guten Platz im Mittelfeld weitere Punkte für die deutsche Rangliste erkämpft.Mit fünf Siegen und nur einer Niederlage aus der Vorrunde startete Annika auf Platz 28 gesetzt mit einem Freilos erst im 128er K.o. in die Ausscheidungskämpfe. Dort holte sie nach einem deutlichen 6:10 Rückstand gegen die Spanierin Lucia Vegas Ortega in einem spannenden Kampf Treffer um Treffer auf. Zehn Sekunden vor Ablauf des dritten Drittels lag Annika noch 12:14 hinter der Spanierin. Nervenstark setzte sie noch zwei Treffer und lies ohne Hektik die letzten Sekunden ablaufen. In der einminütigen Verlängerung bekam sie die Trefferpriorität zugelost und nutzte diese zum entscheidenden Siegtreffer. „Annika hat zum wiederholten Mal bewiesen, dass kein Gefecht vor dem letzten Treffer verloren ist“, kommentiert der TSF Cheftrainer der Fechter, Zoltán Szegedi die starke mentale Leistung und den Kampfgeist der 16-Jährigen Gymnasiastin. Weniger Glück hatte sie im anschließenden 64er K.o. gegen die US Amerikanerin Sharika Gajjala, der sie nach einem anfangs noch recht ausgeglichenen Gefecht mit 9:15 unterlag. „Hier zeigt sich noch die fehlende Erfahrung mit vielen, teilweise unangenehmen Fechtstilen der Gegnerinnen auf internationalem Parkett“, kommentiert der Ditzinger Trainer. Viele der Gegnerinnen hätten im vergangenen Jahr trotz Corona weiter an nationalen und internationalen Wettkämpfen teilnehmen und Erfahrung sammeln können. Diesen Erfahrungsrückstand müssten seine Fechterinnen jetzt aufholen, aber schon beim nächsten Mal, ist der Trainer überzeugt, seien solche Gegnerinnen nicht mehr unbezwingbar.

Die ein Jahr jüngere Clara Szalay habe, so Zoltán Szegedi, einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und sich gegenüber dem CC Wettbewerb in Heidenheim Ende Oktober verbessert. Das 256er Ausscheidungsgefecht konnte die 15-Jährige Pforzheimerin gegen die Spanierin Sofi Ramirez Peinado mit 15:13 für sich entscheiden. Im anschließenden 128er K.o. konnte sie gut gegen die Italienerin Giulia Amici mithalten, verlor am Ende dann aber 12:15. „Clara hat ihr Potential noch lange nicht ausgeschöpft“, ist der Trainer überzeugt und schaut optimistisch auf die ausstehenden U17 CC Turniere im Januar in Bratislawa und Bonn. Auf dem Treppchen dominierten im Einzelwettbewerb die überragend starken US Amerikanerinnen mit der Siegerin Kyle Fallon und der zweitplatzierten Yasmine Khamis. Platz drei teilten sich die Französin Anaelle Doquet und Alexandra Drovetsky (USA).

Am Sonntag durfte Annika Amler noch einmal den Degen für den Team-Wettbewerb in die Hand nehmen. Die deutschen Fechterinnen mit Annika Amler (Ditzingen), Eva Steffens (Heidelberger FC), Charlotte Marx (Fechterring Hochwald) und Sonja Boxheimer (Eintracht Frankfurt) mussten sich jedoch direkt im ersten Gefecht einer starken vierten Mannschaft aus den USA geschlagen geben und die Heimreise antreten.

Ulrike Amler